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All posts for the day February 13th, 2013

Die Forderungen der deutschen Datenschützer, Verbraucherschützer und zum Teil der Anwender nehmen meiner Meinung nach immer suspektere Dimensionen an. Da kann ich es sogar verstehen, wenn manche Anbieter/Betreiber erst gar keine deutsche Niederlassung gründen oder gar ein richtiges deutschsprachiges Portal erstellen.

Manchmal sehe ich uns Deutschen, eher als ungeliebte Kunden die leider das nötige Kleingeld investieren und Aufgrund dessen einfach eher nur geduldet werden. Hier kommt mir immer wieder STEAM in den Sinn. Eine Niederlassung hat STEAM/Valve bisher noch nicht in Deutschland, evtl. auch aus guten Grund.

Man muss erst einmal festhalten das es einem doch selbst überlassen ist, einen bestimmten Dienst zu nutzen oder nicht. Eigentlich ist dieser ganze Datenschutzwahnsinn völlig bescheuert, denn solange niemand gezwungen wird etwas zu nutzen entscheidet doch jeder selbst für sich allein, ob er sich nun den Regeln des Diensteanbieters (der hat eigentlich auch ein sogenanntes Hausrecht) unterwirft oder nicht. Wenn einem die Regeln nicht zusagen, dann nutzt man den angebotenen Dienst eben nicht. Punkt. Fertig. Aus die Maus.

Denken wir einfach mal zurück. Als das Internet noch nicht so überlaufen war, von Leuten die immer gleich “..das steht aber bei uns so im Gesetz..” geschrien haben, da war die einzige Entscheidung die man gefällt hat. Brauch ich diesen Zugang (Account anlegen) wirklich oder komme ich auch anders an die Informationen, die z.B. nur im Supportforum zugänglich hinterlegt waren.

Nach der Anmeldung, hatte der Anbieter bzw. hatten die im Forum eingesetzen Moderatoren dann das Sagen. Die Regeln stellte der Anbieter/Betreiber auf. Das ist heute noch in jedem Club so. Es gibt Clubregeln und die hat man als Mitglied einzuhalten, oder man fliegt raus. Foren oder Netzwerke sind im Prinzip nichts anderes als Clubs, oder? In einem Club erwirbt man eine Mitgliedschaft auch nur unter bestimmten Bedingungen. Diese Bedingungen festzulegen, das steht jedem Anbieter/Betreiber selbst zu. Natürlich sollten die Bedingungen “menschlich legal” sein, aber niemand wird gewungen einem Club/Dienst/Netzwerk zu nutzen. Der Beitritt ist also freiwillig, der Austritt ebenso. [Andere Ansichten dazu, können sehr gerne diskutiert werden.]

Da gibt es sicher die ein oder andere Ausnahme, aber was mir in letzter Zeit immer wieder auffällt, das wir “Deutschen” zu gerne unsere lokalen Staatsgesetze aufs Internet ausdehnen wollen. Ein Beispiel ist STEAM, ein anderes ist facebook, dann fällt mir noch Google+ und YouTube ein.

Überall mischen sich die Herren und Damen Daten- und Verbraucherschützer ein und zeigen auf den “ausländischen” Dienstanbieter mit dem Zeigefinger. Das geht so nicht, das verstösst gegen “deutsches Recht”. Jupp, schön und gut. Was kümmert mich deutsches Recht, wenn ich in Trinidad sitze? Bin ich dafür verantwortlich wenn deutsche Internetbenutzer mein Angebot aus Trinidad nutzen wollen? Unterliege ich der deutschen Justiz, nur weil ich meine Webseite in “Deutsch” ausliefere? Das und viele andere Fragen stellen sich mir, wenn ich einige Forderungen der Daten- und Verbraucherschützer aus Deutschland und Europa höre.

Hallo McFlys aus Germany, kein ausländischer Anbieter/Betreiber ist gezwungen einen Dienst einzudeutschen. Wenn er es tut, dann ist es *good will*. Nur weil die Seite, oder der Dienst dann auch in deutscher Sprache existiert, unterliegt dieser noch lange nicht der deutschen Justiz.
Ach was, er kann aus Deutschland erreicht werden? Na und?
Da ist der Anbieter doch nicht Schuld dran, das Du Vogel aus Deutschland eine Seite z.B. aus Trinidad, oder von mir aus auch Timbuktu, ansurfen kannst.
Wie Du Nutzer aus Deutschland hast Dich bei mir angemeldet? Super, ein Nutzer mehr. Meine Regeln scheinen meinen Nutzern zu gefallen. Was? Eine Abmahnung aus Deutschland? Na und! Was kümmert mich Deutschland? Fiktives Beispiel: Ein ehrbarer Bürger Trinidads unterhält nun eine in Deutschland nicht jugendfreie Seite, aber in Trinidad [oder ein anderer Ort ihrer Wahl] ist die Seite legal und verstößt gegen kein dortiges Recht. Tja und nun?
Ach was? Nur weil ein deutscher Nutzer sich bei mir angemeldet hat, soll ich nun der deutschen Justiz unterliegen? Ihr tickt wohl nicht ganz sauber, dann sperre ich eben meinen Dienst für die deutschen Nutzer und hab meine Ruhe, obwohl mir das doch sowieso am Hintern vorbeirutschen könnte, denn was hab ich mit Deutschland zu tun?
Okay, ich denke das Prinzip hat jeder verstanden, oder?

Sobald man als Käufer/Nutzer gezwungen wird etwas zu nutzen, da sieht die Sache auch aus meiner Perspektive anders aus, aber ansonsten – hey der Anbieter hat das Hausrecht. So sieht es eigentlich immer aus. Es ist ja auch nicht so, das jedes Social-Network öffentlich ist, nein man muss sich ja vorher anmelden.
Anmelden?
Wieder entscheidet man vorher ob man, oder ob man sich nicht den Regeln der Hausherren unterwirft. Hast Du deutscher Nutzer dich amerikanischen Regeln unterworfen, dann akzeptier diese oder verlasse den Dienst wieder, komme aber nicht dem Betreiber mit deutschen Gesetzen. Anders sieht der Fall aus wenn der Anbieter eine Niederlassung in Deutschland unterhält. Fragt sich nur wie lange die Betreiber diese Aufrecht erhalten. Zwingen kann sie ja schließlich niemand dazu, oder?

Ich für meinen Teil denke, es wird schon einen Grund haben, das z.B. STEAM keine deutsche Niederlassung hat. Wir deutschen Kunden werden dort eben nur geduldet, mit unseren Forderungen nach Jugendschutz etc. pp. sind wir viel zu anstrengend für STEAM/Valve. Ich würde es auch Google und Facebook nicht übel nehmen, wenn sie ihre Zelte hier abbrechen und sich somit der deutschen Justiz entziehen.

Das gern benutzte Argument “Facebook sei ein Teil des Soziallebens” kann ich nicht mehr hören bzw. lesen. Was ist das bitte für eine schwachsinnige Aussage? Nur weil fast 1 Milliarde Menschen ihren geistigen Abfall in Form von “ich bin jetzt bei McDonalds” abladen, ist es ein Teil des normalen Lebens geworden? Wie schon einmal geschrieben, es wird NIEMAND gezwungen facebook zu benutzen. Ebenso verhält es sich mit Google+ und anderen sozialen Netzwerken “nennenswerter” Größe.

Natürlich steht es jedem Frei seine eigene Meinung zu haben. aber mir scheint es als geben immer mehr Menschen ihr Hirn irgendwo ab, anstatt es zu benutzen. Für die eigenen Fehler werden immer wieder sehr gern andere verantwortlich gemacht. Geht mal in euch und schiebt nicht ständig die Verantwortung auf andere ab. Besonders unsere Politiker sollten sich etwas mehr Verständnis für die Funktion des gesamten Internets aneignen, aber solange Politiker nicht wissen wofür man einen Browser [Link YouTube-Video] benutzt, bekomme ich wirklich Angst wenn ich an die noch in Schubladen schlummernden Vorschläge unserer Glanzlichter von Hohlhupen (auch Politiker genannt) denke.

Kommentare sind wie immer gern gesehen.

So long..
_______
UweB
2013/02/13